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Oberflächen, Putze  &  Beschichtungen

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Linoleum ist ein Naturprodukt. Die wichtigsten Bestandteile sind oxidiertes Leinöl, Naturharze, organische Füllstoffe wie Kork- oder Holzmehl, sowie anorganische Füllstoffe wie Kalksteinpulver und Farbpigmente.

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Furnierholzwerkstoffe sind Holzwerkstoffe die aus mehreren zusammengeleimten Furnierholzschichten bestehen. Die Einsatzgebiete sind extrem vielseitig

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Aus dem vielseitigen Rohstoff Hanf lässt sich in Kombination mit Kalk auch ein Hanfputz herstellen.

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Kork hat eine sehr angenehme Haptik als Oberfläche. Es ist angenehm warm und am Fußboden leicht federnd. Trotz der Natürlichkeit ist er teilweise etwas umstritten.

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Lehmputz als raumseitige Abschlussbeschichtung, Vor allem in Kombination mit Wandkonstruktionen aus nachwachsenden Rohstoffen. Auch Fertiglehmputz ist erhältlich.

Linoleum

Linoleum

Als typisches Anwendungsgebiet für diesen Baustoff eignen sich Fußböden, da Linoleum robust, langlebig und beständig gegen tägliche Gebrauchsspuren ist. Abgesehen von der gängigen Nutzung als Fußbodenbelag, kommt es vereinzelt auch bei Möbeln oder diversen Innenraumoberflächen (auch als Tapete) vor.

Besonders beliebt ist Linoleum in Bildungseinrichtungen. Neben der umfangreichen Gestaltungsvielfalt, die dieses Material ermöglicht, sind hier unter anderem die Eigenschaft der Trittschallverbesserung und die schadstofffreie Zusammensetzung Grund für den Einsatz. 

Bei Einrichtungen dieser Art spielt ebenfalls die Lichtechtheit eine Rolle, da meist große Fensterflächen und hohe Belichtungsverhältnisse vorhanden sind. Die Lichtechtheit des Linoleums von > 6 hält dabei fast dem Kork (>7 von 8) mit. Holz- und Teppichböden weisen da meist niedrigere bzw. schlechtere Werte auf. 

Des Weiteren ist das rutschhemmende Material mit bakterizider Wirkung häufig in Krankenhäusern und Sporthallen aufzufinden. Für Räume mit hoher Feuchtigkeit ist Linoleum jedoch eher ungeeignet und in Fluchtwegen ist die Brandklasse besonders zu beachten.

Je nach Einsatzbereich ändern sich die Anforderungen und somit auch die benötigten Materialstärken. Während bei starker Objektnutzung, z.B. in öffentliche Einrichtungen, der Anspruch hoch ist und eine Dicke von ca. 2,5-3,2mm empfohlen wird, können im Wohnbereich flexiblere Entscheidungen getroffen werden (ab 2mm). Wo noch höhere Anforderungen vorhanden sind, sollte man sogar 4mm dickes Material verwenden. Dies ist z.B. in Fertigungsbetrieben oder bei Tanzböden der Fall, da hier der Abrieb hoch sein kann.

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Akustiklinoleum

Für einen besonders hohen Trittschallschutz gibt es Verbundbeläge mit Korkmentrücken, also einer Dämmunterlage aus natürlichen Rohstoffen. Korkment besteht neben dem Bindemittel nur aus Korkschrot. Hierbei wird eine Trittschallverbesserung von 14- 16 dB erreicht. Ein etwas höherer Wert kann aber auch mit Akustikbelägen erreicht werden, die aus 2,5mm starkem Linoleum mit 1,5mm Schaumrücken bestehen.

Bei Sportböden werden diese Art von Elastikmatten, aus Korkment oder Schaumstoff, auch eingesetzt.

 

Elektrisch leitfähiges Linoleum

Ableitfähige Bodenbeläge sind aus Sicherheitsgründen oftmals sehr von Bedeutung. In diesen Fällen wird das Linoleum auf einem Ableitsystem mit Kupferbändern oder leitfähigem Voranstrich verlegt.

 

Inlaid-Linoleum

Beim Inlaid-Linoleum handelt es sich um eine Art, bei der mehrfarbige Musterungen durch die gesamte Dicke des Belags gehen und sogar bei starker Abnutzung sichtbar bleiben. Die Muster entstanden bei der Herstellung durch die Verwendung von Zinkschablonen. Inlaid-Linoleum wird heute fast schon nicht mehr hergestellt, ist aber in historischen Gebäuden noch aufzufinden.

 

Intarsien

Gestalterische Elemente auf dem Boden können durch Linoleum-Intarsien (Einlegearbeit) ermöglicht werden. Dafür wird im Grundbelag das Motiv herausgeschnitten und mit einem Gegenstück ausgefüllt. CAD-Ultraschall-Schneideanlagen leisten so präzise Arbeiten, dass nur noch kleinere Fugen, mittels Schmelzdraht oder Belagsmehl, geschlossen werden müssen.

 

Linoleum mit Dessinierung

Im Laufe der Jahre entstanden weitere Gestaltungsmöglichkeiten (Marmorierungen, Sprenkelungen oder Strukturen mit eingearbeitetem Metall-Granulat) für das ursprünglich einfarbige Linoleum. So entwickelte die Firma Forbo Flooring Systems auch die Linoleummarke „Marmoleum“. Durch die vielfältige Farbauswahl mit verschiedenen Marmorierungsgraden schenkt dieses den Böden eine besondere Optik. 

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Modulares Linoleum

Heute ist Linoleum auch als Fertigelement im Planken- oder Fliesenformat zu bekommen.

Die max. 10mm dicken Platten müssen nicht verklebt werden, sondern lassen sich, aufgrund des stabilisierenden Trägermaterials auf der Unterseite, wie Laminat verlegen.

 

Möbel-Linoleum

Mit der angenehmen Haptik und flexiblen Formbarkeit eignet sich Linoleum auch gut für Möbel und diverse Innenraumoberflächen. Besonders vorteilhaft ist dabei die Temperatur des Materials, die sich der Umgebung anpasst und die leichte Pflege. 

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Hanf

Hanf

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Hanf-Kalk-Putz ist durch eine Zusammensetzung aus Luftkalk, Kalkbrechsand, Hanfschäben (ca. 95%) und Hanffasern (ca.5%) frei von Zusatzstoffen und Zement. Durch das Beimischen von Wasser wird der Putz verarbeitungsfertig. Hanf-Kalk-Putz lässt sich einfacher verarbeiten als Lehmputz, wobei beide ähnliche Wirkungen aufweisen.

Jedoch ist Hanf-Kalk-Putz nach  der Trocknung viel fester als Lehmputz und preislich auch günstiger. Der Putz wird in Putzmaschinen verarbeitet und ist auch in Silos erhältlich. Da mehrere Granulaturen von Hanfschäben und Farbpigmenten auf dem Markt angeboten werden, kann die Putzstruktur nach Wunsch angepasst werden.

Hanf-Kalk-Putz kann als Dämmputz bei Restaurationsarbeiten eingesetzt werden. Dabei wird er vollflächig innenseitig auf die bestehende Wand aufgespritzt und die Oberflächen im Anschluss behandelt. Zusätzlich kann Putz als Unterputz für Decken und Innenwände auf allen Putzgründen (Hanfziegeln, Hohlziegeln, Zementsteinen, rau geschaltem Beton etc.) verwendet werden. Im Innenbereich wird der Hanf-Kalk-Putz ebenso auf hochporosiertem Mauerwerk ( z.B. Planziegel, Porenbetonstein) aufgebracht und dient als Unterputz für Kalk- und Silikatfarben.

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Lehm

Lehm

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Lehm ist einer der ältesten Baustoffe der Welt. Seit Jahrtausenden sind die positiven Effekte des Lehm- baus bekannt. Ein Drittel der Menschheit lebt noch heute in Gebäuden aus Lehm. Vor allem in tro- cken-heißen Klimazonen finden wir bis heute eine hohe Konzentration an Lehmbauten.

 

Lehm ist regional verfügbar, oft sogar direkt auf der Baustelle. Da der Brennvorgang entfällt, weil Lehm- baustoffe ungebrannte Produkte sind, wird dafür kein Energieaufwand benötigt. Lehm ist ein Baustoff, der Wärme und Feuchtigkeit gut speichert und langsam wieder abgibt, dadurch wirkt er ausgleichend und schafft ein behagliches Raumklima. Das betrifft vor allem die Innenseite der Wände. Je nachdem, wie gut ein Baustoff dort Feuchtigkeit und Wärme aufnimmt und reguliert, ändern sich auch Lufttempe- ratur und Luftfeuchtigkeit. Gleichzeitig bindet er Schadstoffe.

 

Aus diesen Gründen und weil er ein Baustoff aus natürlichen Rohstoffen ohne viel Primärenergieaufwand ist, wird Lehm auch im Passivhaus eingesetzt, z. B. als:

 

  • Lehmziegel oder Lehmsteine: als tragender Baustoff für die Gebäudehülle, in Kombination mit einer Wärmedämmung, wie z. B. aus Stroh oder Zellulose.

  • Lehmbauplatten aus Leichtlehm, Jutegewebe sowie Schilfrohr als Stabilisator (Innenausbau)

  • Lehmputz: als raumseitige Abschlussbeschichtung, vor allem in Kombination mit Wandkonstruk tionen aus nachwachsenden Rohstoffen. Auch Fertiglehmputz ist erhältlich.

 

Da Lehm keine guten Wärmedämmeigenschaften hat, eignet sich als Kombinations-Dämmstoffe Schilf- rohr, Holzweichfaser oder mineralische Schüttungen. Lehmsteine mit Stroh, Perlite oder Kork verbessern auch die Wärmedämmung.

 

Lehm schafft nicht nur ein behagliches Raumklima, es lassen sich Lehmfarben auch für wundervolle

Oberflächen mit natürlichen Farbtönen verwenden.

 

Da Lehm ein ungebranntes Produkt ist, kann es problemlos in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden.

Furnier

Furnierholzwerkstoffe

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Furnierholzwerkstoffe sind Holzwerkstoffe die aus mehreren zusammengeleimten Furnierholzschichten bestehen. Furniere wurden schon im alten Ägypten bekannt. Hier ist die Vermutung, dass die Ägypter über die Eigenschaften des Holzes bescheid wussten und um diese zu optimieren,

mit Furnierholzwerkstoffen gearbeitet haben. Diese Werkstoffe verloren aber wieder an Bedeutung und wurden erst Mitte des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt. Holztechniker griffen die Idee des Absperrens der Holzeigenschaften auf und entwickelten den Werkstoff Furniersperrholz. Dadurch begann die industrielle Herstellung von Furnierholz und Furnierholzwerkstoffe fanden immer größer werdenden Anklang.

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Herstellung

Bei der Furnierholzherstellung werden aus abgelängten und entrindeten Stammstücken eines Baumes dünne Furniere herausgeschält. Die Teile des Baums werden meist in Gruben oder Kammern mit Wasserdampf oder heißem Wasser vorbehandelt um mögliche Spannungen im Holz abzubauen. Diese Vorbehandlung verbessert zudem die Geschmeidigkeit, die Schälbarkeit und die Tränkbarkeit.

Beim Schälen wird das Baumstück an beiden Enden eingespannt und zu einer langen, 0,8 bis 4mm dicken Furnierbahn geschält. Diese wird danach in Stücke geeigneter Größe abgeschnitten. Dabei wird das Furnier gleichzeitig überprüft und Fehlstellen mit größeren Aststellen und Rissen werden entfernt. Danach werden die Furniere technisch getrocknet, beleimt und sortiert (Größe, Dicke und Material). Für die Verleimung wird üblicherweise Phenolharzleim verwendet, da dieser wetterbeständig ist.

Zur Endfertigung des Furniers wird es unter hohem Druck und Drucktemperaturen bis 150° gepresst. Danach werden sie abgekühlt, geschliffen und aufs Endmaß zugeschnitten.

 

Einsatzgebiete und - arten

Die Einsatzgebiete von Furnierholzwerkstoffen sind extrem vielseitig, da es mehrere Verarbeitungsweisen gibt. Der Einsatzbereich ist abhängig von: Plattenaufbau, Form, Haupteigenschaften, mechanischen Eigenschaften, Oberflächenbeschaffung.

Deshalb können Furnierholzwerkstoffe im konstruktiven Holzbau, für Fassadenverkleidungen, für Designverkleidungen, für Möbelherstellung, für spezielle Formteile, im Fahrzeug , Flugzeug- und Bootsbau, aber auch zum Beispiel zur Herstellung von Spezialprodukten wie Ski- und Snowboard Kernen verwendet werden.

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Vor- und Nachteile

 

Ein Vorteil der Furnierholzwerkstoffe ist die Verarbeitung je nach Verwendungszweck. Wie in den oberen Punkten genannt, können die Eigenschaften gut für verschiedenste Einsatzbereiche angepasst werden. Es können verschiedenste Größen, Festigkeiten oder Querschnitte erreicht werden. 

Ein weiterer sehr wichtiger Vorteil ist die Nachhaltig des Herstellungsverfahrens. Dabei entsteht kaum Verschnitt, da das Stammstück fast komplett verarbeitet werden kann, wodurch sich die Herstellung auch als sehr preiswert erweist. Des Weiteren können durch die große Oberfläche der einzelnen Furnierschichten schöne Oberflächenbilder geschaffen werden.

Nachteile sind, dass beim Herstellungsverfahren noch zusätzlich Energie aufgewendet werden muss (in der Endfertigung werden die Furnierplatten unter hohem Druck und Drucktemperaturen gepresst). Zusätzlich ändert sich beim Dämpfvorgang der natürliche Farbton des Holzes, wodurch Furnierholzwerkstoffe teilweise unnatürlich wirken.

Ein weiterer Nachteil ist die allmähliche Formaldehyd-Ausgasung falls der Kleber nicht vollständig abgebunden ist. Da der Harzanteil bis etwa 12% betragen kann sind diese Stoffe einerseits bei Hausbränden problematisch, andererseits gilt das private Verbrennen dieser Werkstoffe als Unerlaubter Umgang mit Abfällen.

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Kork


Im Innenausbau wird Kork nicht nur für Fußbodenbeläge und Akkustikplatten verwendet, sondern auch für resistente
Küchen- und Badezimmeroberflächen, Wandelemente, Lampen und Möbel. Das Einsatzgebiet ist vielfältig und groß.
Die Verwendung von Korkplatten im Innenausbau verbessert den thermischen sowie den akustischen Komfort des Raumes.
Das Material kann in 3mm starken Platten angebracht werden, natürlich belassen werden oder mit einem Öl- ,Wachs-, oder Farbanstrich versehen werden.

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Kork als Fussboden

Kork ist durch seine Elastizität sehr gut als Bodenbelag geeignet.
Kork-Bodenbelägen sind in unterschiedlichen Varianten verfügbar, etwa als dünner Fertigparkett, Kork-Mosaik und der massiven Kork- Fliese. Außerdem gibt es noch zahlreiche Einsatzmöglichkeiten am Innenausbau, bei denen ebenfalls Kork verwendet wird, zum Beispiel als Rollkork. Dies sind gerollte klebegepresstem Korkgranulatmatten,
welcher als Trittschalldämmung unter Laminaten eingesetzt werden kann.
Er kann auch in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit, etwa Bad und Küche, eingesetzt werden, jedoch ist hier die Oberfläche mit einem speziellen Wasserlack zu versiegeln. Nach dem Verlegen muss der Boden versiegelt werden, um langlebiger zu sein, wofür man Wachs, Öl oder Lack verwenden kann. Wichtig beim Einsatz von Korkböden ist
es, ein Zertifiziertes System auszuwählen, welches für die Nutzungsart ausgelegt ist. Durch seine hohe Ausdehnung bei Temperaturanstieg, sollte man genügend Dehnfugen einplanen.

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Für die Herstellung von Presskorkplatten, wird aus der Rinde ein Granulat gewonnen. Unter der Zufuhr von hohem Druck und Zugabe von Bindemitteln, in Form von Harzen, wird das Granulat zu Blöcken gepresst und anschließend zu Platten gesägt. Wegen des geringeren Porenanteils des Presskork wird dieser weniger als Dämmplatten genutzt, sondern hauptsächlich als Trittschallschutz und für Bodenbeläge. Eine weitere Aufarbeitung gegen Brand, Schimmel und Schädlinge ist nicht erforderlich. Der Abfall der Herstellung dieser Platten kann zusammen mit recycelten Flaschenkorken zur Erzeugung von Kork Granulat verwendet.

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